07.02.08

Körperteile, die nach Österreichern benannt sind

Es gibt vermutlich nur 5 Österreicher, nach denen Körperteile benannt sind (wobei die Definition eines "Österreichers" hier ähnlich wie bereits in einem vorhergehendem Artikel so verstanden wird: Jemand, dessen Geburtsort zum Zeitpunkt der Geburt innerhalb der damaligen Grenzen Österreichs lag).
Es sind nicht gerade große, bekannte Körperteile; die meisten haben mit der Verdauung zu tun…

Carl Freiherr von Rokitansky, geb. 1804 in Königgrätz (heute: Hradec Králové, Tschechische Republik):
Benannt nach ihm sind "Höhlen" in der Gallenblase, so genannte Rokitansky-Aschoff-Krypten.

Václav Treitz, geb. 1819 in Hostomitz (heute: Hostomice, Tschechische Republik):
Nach ihm ist das Treitz-Ligament benannt (auch: Treitz’sches Band): der Muskel, der einen Teil des Zwölffingerdarms an der Bauchwand befestigt. Die Bauchfelltasche zwischen Blinddarm und hinterer Bauchwand trägt als Treitz-Grube ebenfalls seinen Namen.

Carl Toldt, geb. 1840 in Bruneck (heute: Brunico, Südtirol, Italien):
Die Toldt-Faszie dient ähnlich wie das oben erwähnte Treitz-Ligament zum Befestigen eines Teiles des Zwölffingerdarms an der hinteren Bauchwand.

Anton Gilbert Victor von Ebner, Ritter von Rosenstein, geb. 1842 in Bregenz, Vorarlberg:
Nach ihm sind die Ebner-Drüsen (auf der Zunge) benannt sowie die Ebner-Halbmonde (Endstücke der Speicheldrüsen). Ebenso die Ebner-Linien, das sind mikroskopische Wachstumslinien im Zahn, ähnlich wie "Baumringe".

Joseph Paneth, geb. 1857 in Wien:
Die Paneth-Körnerzellen sind Drüsenzellen im Dünndarm, die aber auch im Magen und im Rektum auftreten.
Nach seinem Sohn, Friedrich-Adolf Paneth, ist übrigens ein Mondkrater benannt. Aber das ist eine völlig andere Geschichte...

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